Der NABU Jüchen führt in ehrenamtlicher Arbeit seit Jahren im Gemeindegebiet landschaftspflegerische Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung naturnaher Landschaftsbestandteile durch und arbeitet hierbei mit der Gemeinde Jüchen gut und kooperativ zusammen. Die Auswirkungen dieser Aktivitäten, insbesondere auf Wildvögel und Insekten sollen nun an einem speziellen Standort über einen längeren Zeitraum intensiv beobachtet werden.
Wildtiere gezielt und systematisch zu beobachten und ihr Verhalten sowie ihre Entwicklung zu studieren setzt voraus, dass man sich bei Wind und Wetter zu allen Tages- und Jahreszeiten in ihrer Nähe länger aufhalten kann, ohne sie aufzuscheuchen oder zu stören. Dies führte zu der Idee, einen Beobachtungsstand an einer geeigneten Stelle zu errichten. Zusammen mit der Gemeinde Jüchen wurde ein Standort ausgewählt, der zwischen einer Wohnbebauung und Gewerbeflächen liegt. Von hier aus lassen sich naturnah gestaltete Bereiche und die dort anzutreffenden Vögel und Insekten sowie auch andere Tiere gut beobachten.
Im Juli 2015 haben Mitglieder der NABU-Gruppe Jüchen den Beobachtungsstand errichtet. Das Untergestell, die Leiter und zwei Sitzbänke wurden selbst gefertigt. Die Beobachtungskanzel wurde als Bausatz bestellt und zusammengebaut.
Finanziert wurde das Projekt durch einen Zuschuss des NUN-Gemeinschaftswerkes und aus Eigenmitteln des NABU.
Aus den vier Fenstern des Beobachtungsstandes fällt der Blick u.a. auf
einen naturnah gestalteten, temporär Wasser führenden Graben mit Röhricht bewachsenen Feuchtmulden und Uferbepflanzungen aus Eschen und Schwarzerlen, Stieleichen und Wildkirschen und ein Regenrückhaltebecken mit Dauerstau. Zu sehen sind auch Weideflächen mit höhlenreichen Altbaumbeständen und die vom NABU Jüchen in den letzten vier Jahren gepflanzten Kopfweiden, Schwarzpappeln, Hainbuchen und Wildsträucher sowie eine vom NABU Jüchen angelegte Wildblumenwiese.
Die ursprünglich strukturarme Landschaft in diesem Bereich wurde in den letzten Jahren durch Maßnahmen der Gemeinde und der NABU-Gruppe Jüchen bereits ökologisch aufgewertet. Dadurch und durch zusätzliche ökologische Maßnahmen dürfte die Artenvielfalt noch weiter zunehmen. Dies soll nun im Rahmen eines längerfristigen Monitorings beobachtet und dokumentiert werden.