Gegründet wurde die Gruppe auf eine Initiative des NABU Jüchen hin. Am 24.3.1999 trafen sich die ersten Interessierten, um eine Gruppe in Kaarst ins Leben zu rufen. Als Ziel wurde nach einem Zitat von Walter Gerresheim „ Natur nicht nur konsumieren“ festgesetzt.
Die erste Aktion
Uschi Rau übernahm die Organisation der Rettung der Kröten vor dem Verkehrstod an der Broicherseite. Diese erste Aktion wurde von der Ortsgruppe des BUND übernommen, da sich diese Gruppe sich auflöste. Viele Kaarster unterstützen seitdem begeistert die Rettungsaktion.
Das Museum Tuppenhof gab und gibt dem NABU Kaarst die Möglichkeit, sich dort zu treffen und verschiedene Aktionen durchzuführen. Der Tuppenhof wurde das Domizil des NABU Kaarst. Im Gegenzug betreut die Gruppe die Streuobstwiese und kümmert sich um die Mahd der Wiesenfläche. Die gepflegte Streuobstwiese gehört zu den wertvollsten Lebensräumen der mitteleuropäischen Kulturlandschaften und ist das Revier des Steinkauzes.
Seit 2007 wird die Apfelernte im Saftmobil des BUND und NABU verwertet.
Im April 2000 wurde ein naturnah gestaltetes Feuchtbiotop auf dem Gelände des Tuppenhofes angelegt, wo sich nach kurzer Zeit Libellen, Wasserläufer und Frösche von selbst einstellten.
2000 gründete Uschi Rau eine NAJU Gruppe.
Bei Fahrradtouren, Exkursionen, Beobachtungen und Untersuchungen in der Natur erfuhren die Kinder vieles über die Pflanzen- und Tierwelt, Natur-und Umweltschutz.
Die NAJU-Gruppe gestaltete auch die Beschriftung des Gartengeländes im Tuppenhof.
2001 errichtete der NABU zum Schutz der Amphibien einen 700 Meter langer Kröten-Fangzaun an der Broicherseite und grub alle 20 bis 30 Meter einen Eimer in die Erde. Uschi Rau: "Jeden Morgen sammeln wir die Tiere ein und setzen sie diesseits der Straße in dem See neben dem Kieswerk Thunnissen zum Laichen wieder aus."
2020: Für die Amphibiensammlung werden die Eimer entlang des Zaunes durch Kisten ersetzt (Bild links). Diese sind unten offen, so dass sich die Amphibien bei großer Kälte eingraben können. Der Deckel schützt die Amphibien vor dem Austrocknen. Für die Sammler bedeutet die Nutzung der Kisten, dass in der Regel nur noch in den Abendstunden nach Einbruch der Dunkelheit gesammelt werden muss.
Mit vielen freiwilligen Helfern hat es der NABU in den letzten 20 Jahren geschafft, mit über 5000 Tieren die Anzahl an Erdkröten an der Broicherseite auf einem sehr hohen Niveau zu halten. Das ist die größte Population im Rhein-Kreis.
2002 wurden Nistkästen für Steinkäuze und Fledermäuse im Stadtgebiet mit Hilfe der Feuerwehr und mit finanzieller Unterstützung der Stadtsparkasse Kaarst-Büttgen aufgehangen. Die Steinkäuze sind die Charaktereulen des Niederrheins.
2008 wurden weitere Steinkauzröhren angehängt. Auch das NUN (Gemeinschaftswerk Natur und Umwelt Rhein-Kreis Neuss e.V.) sowie die Firma Samen Schröder unterstützten die Aktionen finanziell.
Im Oktober 2022 wurde zum 5-jährigen Bestehen des neuen IKEA-Einrichtungshauses in Kooperation mit IKEA und den Hobby-Holzwerkern Kaarst eine Aktion zu Fledermäusen und ihren "Sommeresidenzen" durchgeführt. Engagierte Kinder und Jugendliche bauten im IKEA-Gebäude 25 Fledermauskästen. Zusätzlich bauten junge Naturschützer*Innen im Rahmen eines Ferienprogramm VHS / NABU Fledermauskästen aus Holz. Inzwischen hängen 50 Kästen.
2012 wurden zum Tag des offenen Denkmals Nistkästen für Dohlen - dem Rabenvogel des Jahres 2012 - gebaut.
2013 wurden gemeinsam mit der Stadt Kaarst Schilder am Stadtparkteich aufgehängt, die die Bürger daran erinnern sollen, dass das Füttern der Enten sowohl den Enten nicht gut tut, als auch eine Bedrohung für die Wasserqualität darstellt.
In 2005 wurde ein Wildbienen- und Insektenhotel im Garten des Tuppenhofes aufgestellt.
Ebenfalls im April entstand ein Kräutergarten mit Hilfe einer Grundschulklasse .
Es entstand eine „Sonnenbank“ für Eidechsen und Blindschleichen in Form einer Trockenmauer am Rande der Streuobstwiese.
Eulen gehören zum historischen Ambiente des Tuppenhofes. Daher wurde Ende 2007 ein „Hotel“ für Schleiereulen gebaut. Mitte 2008 war die erste Kastenbelegung.
Anfang 2009 wurde die „Überwachung“ mittels Kamera eingerichtet. Alle waren sehr neugierig, was wohl im „Hotel“ los ist.
Von 2009 bis 2015 konnte regelmäßig das Schlüpfen kleiner Schleiereulen beobachtet werden. Danach nutzten Dohlen des Kasten zum Brüten.
2024 brüteten nach fast 10 Jahren endlich wieder Schleiereulen auf dem Tuppenhof. 2 flauschige Eulenküken schauten uns an.
Verstärktes ökologisches Bewusstsein der Kaarster Bevölkerung. Ein uneingeschränktes "Ja" zu heimischen Pflanzen und Tieren, eine nachhaltige Stadtentwicklung, z.B. Brachflächen als wichtige Biotope erhalten, vogel-und insektenfreundliche Bepflanzung des öffentlichen Raumes, kommunale Feldrändern ökologisch aufwerten, zunehmende „Versteinerung“ der Vorgärten unterbinden.
Ein offenes Ohr bei den Landwirten, um den Feldvögeln und Insekten eine Chance zu geben.