Schwalben finden sich auch in vielen stadtnahen Wohngebieten und manchen Innenstädten. Trotz ihrer Anpassung sind sie aber auch zu Sorgenkindern des Naturschutzes geworden. Es ist kein Zufall, dass drei Schwalbenarten bereits vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) zum Vogel des Jahres gewählt wurden: die Mehlschwalbe 1974, die Rauchschwalbe 1979 und die Uferschwalbe 1983. Rauch- und Mehlschwalbe sind wohlbekannte Vogelarten. Nur wenige Menschen kennen hingegen die Uferschwalbe und kaum jemand weiß, dass mit der Felsenschwalbe noch eine vierte Art zu den mitteleuropäischen Brutvögeln zählt. Nur wenigen Tierarten kann mit so einfachen Mitteln geholfen werden wie den Rauch- und Mehlschwalben. Der Grund dafür liegt in der engen Bindung dieser Vögel an den Menschen und seine Gebäude. Vielerorts sind besonders die Mehlschwalbenbestände dank der Nisthilfen angestiegen. Der Lohn für die Pfütze am Stadtrand oder das Nistbrettchen unter dem Bachvorsprung ist die Möglichkeit, wie Vögel bei ihrem Brutgeschäft und der Aufzucht der Jungen eingehend beobachten zu können, ohne sie dabei zu stören. Die hierbei gewonnenen Daten können der Wissenschaft zugute kommen. Und das vertiefte Wissen über die Lebensgewohnheiten unserer Vögel ist wiederum die Voraussetzung für ihren Schutz. Deshalb führt der Kreisverband Neuss des NABU alljährlich den "Grevenbroicher Schwalbensommer" durch. Es geht dabei um alle bewohnten und unbewohnte Nester der Rauch- und Mehlschwalbe, die gezählt werden sollen. Die Ergebnisse der Zählung fließen wiederum in die Planung ein, zum Beispiel im Hinblick auf die Anbringung von Nisthilfen.
Rauchschwalben haben einen gegabelten Schwanz und nisten im Inneren von
Gebäuden, z.B. in Ställen und Scheunen. Dagegen besitzen Mehlschwalben einen eingekerbten Schwanz und nisten an der Außenseite von Gebäuden. Der NABU-Kreisverband Neuss wendet sich mit dem
"Grevenbroicher Schwalbensommer" an alle am Naturschutz interessierte Personen und besonders auch an Schulklassen. Die Schulklassen erhalten dafür vorgefertigte Erfassungsbögen. Interessierte
senden bitte Anfragen oder Kartierungsergebnisse (Rauch-oder Mehlschwalbe, Anzahl bewohnter oder unbewohnter Nester, Ort, Straße) mit ihrer Adresse an rudolf.kuhn