Trittsteinbiotope - wichtig als Biotopverbund am Niederrhein

Mit einem Biotopverbund wird gerade in Kulturlandschaften ein möglichst enges Netz von Einzelbiotopen geschaffen, um das Überleben bestimmter Arten zu sichern. Dabei ist es wichtig, dass die Distanz zwischen den Biotopen so gering ist, dass sie für die Lebewesen leicht zu überwinden ist.

 

Angesichts der wachsenden Industrialisierung, der Zerschneidung von Landstrichen und zunehmenden Versiegelung großer Flächen werden immer mehr Habitate isoliert. Tiere und Pflanzen, die sich schlecht oder nur sehr langsam an die veränderten Bedingungen anpassen können, werden hierdurch extrem beeinträchtigt. Um den Lebewesen die Wanderschaft zwischen den Habitaten zu erleichtern, sind vor allem Linienbiotope wie Ackerrandstreifen, Raine, Böschungen, Hecken, Alleen oder die in Norddeutschland typischen Knicks sehr wichtig. Sie sichern manchen Arten auch in intensiv beackerten oder anderweitig genutzten Flächen das Überleben. Sofern die Distanzen zwischen diesen Biotopen für die Arten überwindbar sind, entsteht ein Biotopnetz, das den genetischen Austausch zwischen den Biotopen gewährleistet.

 

Foto: NABU Volker Gehrmann
Foto: NABU Volker Gehrmann

 

Werden die Distanzen zu groß, so bedient man sich der Trittsteinbiotope. Dies sind Zufluchtsorte zwischen Biotopen oder Revieren. In landwirtschaftlichen Kulturlandschaften erkennt man sie beispielsweise als kleines isoliertes Wäldchen inmitten von Ackerflächen. Solche Refugien dienen der Arterhaltung und stellen wichtige Elemente innerhalb eines Biotopverbundes dar, um wandernden Tierarten Unterschlupf zu gewähren. Art und Größe der Trittsteine richten sich nach den Tierarten, denen sie dienen sollen. Viele Trittsteine sind als Rastplätze für Zugvögel konzipiert. Auch in Gewässern finden sich Trittsteine, um beispielsweise Aalen die Flusswanderung trotz Wasserkraftturbinen zu ermöglichen. Und manche Trittsteine sind auch als Brut- oder Laichplätze angelegt.

 

Foto NABU Thomas Dröse
Foto NABU Thomas Dröse

Doch gerade kleine Wäldchen, die als Trittsteine für Hoch- und Niederwild konzipiert sind, werden immer wieder als wilde Müllhalden missbraucht. So mancher Anwohner lädt dort Gartenschnitt, aber auch Bauschutt, Elektroschrott oder Sperrmüll ab, sei es aus Unkenntnis oder Ignoranz.