Mähkonzept

Jedes Mähen verwandelt die blühende Wiese scheinbar in eine Wüste. Beim Mähen wird immer die Pflanzen- und Tiergemeinschaft gestört. Tiere und Insekten werden verscheucht oder gar getötet, blühende Pflanzen werden gekappt, Samen kommen nicht zur Reife. Aber – ohne Mähen keine Wiese. Das kann man bei dem Grünland neben der Zauberwiese beobachten. Auf Grünland, das völlig sich selbst überlassen wird, nehmen in kurzer Zeit hochwachsenden Gräser überhand. Später folgen Sträucher wie Brombeeren oder wie auf dieser Wiese hier Wurzelausläufer der Kirschbäume. Das nennt man dann Brache. 

 

Wie häufig sollte man mähen?

Zeitpunkt und Häufigkeit der Mahd hängen davon ab, welche Ziele man mit einer Wiese erreichen will. 

Ist das Ziel der Schutz von Vögeln und Kleinsäugern, dann mäht man 1x jährlich spät im Oktober, um die Aufzucht des Nachwuchses nicht zu stören. 

Will man Insekten schützen, mäht man 1x ungefähr Ende Juni und läßt die Vegetation dann über den Winter stehen, um Überwinterungsmöglichkeiten bereit zu stellen. 

Für eine artenreiche Blühwiese mäht man 2x im Jahr ungefähr Ende Juni und Ende August/Anfang September.

Der Schnitt im Juni verhindert, dass die krautigen Blühpflanzen unter der hochwachsenden Gräsern ersticken.

Der Rückschnitt sorgt außerdem für einen kräftigen, buschigen Wuchs. Der Schnitt im Spätsommer verschafft den ausgefallenen Samen der mehrjährigen Pflanzen im Herbst Licht und Luft zum Keimen. 

Im ersten Jahr nach der Aussaat können 1-2 Schröpfschnitte nötig sein, um das Massenauftreten unerwünschter Wildkräuter zurückzudrängen. 

 

Wie hoch sollte man mähen?

Die Schnitthöhe sollte 10-15 cm betragen. Ein zu kurzer Schnitt kappt die Wachstumsknoten der Kräuter und lässt sie verkümmern. Kleinsäuger bleiben unterhalb der Messer und damit unverletzt. 

 

Warum soll man das gemähte nicht gleich abräumen?

Nach der Mahd sollte das Mahdgut noch einige Tage liegen bleiben, bevor es abgeräumt wird. Auf diese Weise können die reifen Samen von Blumen und Kräutern noch ausfallen und für Vermehrung sorgen. Kriechende Insekten können sich in Richtung Boden in Sicherheit bringen. 

Danach muss das Mahdgut aber unbedingt abgeräumt werden, um der Wiese Nährstoffe zu entziehen. Je nährstoff- und vor allem stickstoffreicher eine Wiese ist, desto weniger Wildblumen und Kräuter gedeihen auf ihr – und desto mehr Gräser verbreiten sich. 

 

Sollte man für das mähen bestimmte Gerätschaften nutzen?

Idealerweise wird eine Blütenwiese mit der Sense geschnitten. Das ist umweltfreundlich und schont die Tier- und Insektenwelt. Die Halme und Stengel werden im Ganzen abgeschnitten, was das spätere Abräumen erleichtert. Alternativ bietet sich ein Balkenmäher an. Er verfügt über zwei Reihen dreieckiger Messer, die sich gegeneinander bewegen, ähnlich wie z.B. eine Haarschneidemaschine. Insekten und Kleinsäuger befinden sich dabei größtenteils ober- oder unterhalb der Messer. Die Mahd mit einem Kreiselmäher ist nicht zu empfehlen. Er häckselt das Schnittgut. Die Rotation baut einen Sog auf, dem Insekten und Kleinsäuger schwer entkommen können, was zu großen Verlusten führt.  

 

Was muss noch beachtet werden?

Neben Schnitthöhe und Schnitttechnik kann eine abschnittsweise Mahd für Insekten- und Tierschutz sorgen. Dabei wird die eine Hälfte der Fläche Mitte Mai und die andere Hälfte Mitte Juni gemäht. So ist immer genug Rückzugsgebiet für die Tierwelt vorhanden. Eine weitere Maßnahme ist die Wahl eines Zeitpunktes an dem wenig Insekten fliegen. 

 

Wie werden wir mähen?

Eine artenreiche Blühwiese ist die Voraussetzung für die Ziele Insekten- und Tierschutz. Deshalb werden wir im ersten Jahr 1-2 Schröpfschnitte durchführen und dann regelmäßig 2x jährlich abschnittsweise mähen.